Von: Alina Katzwinkel
Die Probetage
Die Proben am Körnebach wurden an insgesamt zehn Standorten an drei Tagen entnommen. Diese sind der 22. Mai, der 2. Juni und der 23. Juni. Standort 1 stellt einen Standort nahe der Quelle dar und Standort 10 entspricht der Körne knapp vor ihrer Mündung in die Seseke (vgl. Karte der Probestandorte). Es ist hervorzuheben, dass die Standorte 6 und 8 keine Wasserproben der Körne darstellen, sondern hier Zuflüsse beprobt werden. Standort 6 stellt also die Wasserproben des Heimbaches dar und Standort 8 den Massener Bach. Die Körne selbst wurde im zuge des Projektes somit an insgesamt acht Standorten beprobt.
Wassertemperatur
Die Wassertemperatur beeinflusst alle biologischen, physikalischen und wasserchemischen Vorgänge in einem Fließgewässer, weil sie für die chemischen Reaktionen, die Löslichkeiten von beispielsweise Mineralien und organischen Stoffen und die Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen von Wasserorganismen maßgebend ist. Laut der Richtlinie für Fischgewässer soll die Wassertemperatur maximal 27-29°C betragen (Umweltbundesamt 2003: 41).
Tabelle 1: Wassertemperaturen an den Probetagen

Im Rahmen der Messungen am Körnebach schwanken die Wassertemperaturen an den Probetagen im Mai und Juni 2024 insgesamt zwischen 14,7 °C und 19,2 °C, wobei sich jedoch die meisten Wasserproben im Bereich von etwa 16 bis 18 °C befinden (vgl. Tabelle 1). Auffällig ist eine starke Schwankung der Wassertemperatur an Probestandort 5 am 2. Juni im Vergleich zu den vorherigen und nachfolgenden Standorten. Die Lufttemperaturen sind am 2. Juni ebenfalls kälter als an den anderen beiden Probetagen, was eine Erklärung hierfür darstellen kann.
Sauerstoff
Der gelöste Sauerstoff in einem Fließgewässer ist neben der Wassertemperatur auch von der Art und dem Umfang sauerstoffzehrender und -freisetzender Prozesse abhängig. Die Sättigung wird außerdem von der Lufttemperatur beeinflusst. Der Sauerstoff im Wasser dient aeroben Organismen zur Atmung und kann zusätzlich dafür sorgen, dass organische und anorganische Substanz oxidieren kann. Die LAWA stellte mittlere Sauerstoffgehalte von 8,9 mg/L für Fließgewässer fest (Umweltbundesamt 2003: 43).
Tabelle 2: Sauerstoffgehalt an den Probetagen

Tabelle 3: Sauerstoffsättigung an den Probetagen

In den Tabellen 2 und 3 sind der Sauerstoffgehalt in mg/L sowie die Sauerstoffsättigung in % erkennbar. Standort 1, also Nahe der Quelle der Körne, weist auffällig niedrige Sauerstoffwerte an. Im Verlauf des Gewässers ist zu sehen, dass insbesondere die Sauerstoffsättigung tendenziell in Fließrichtung ansteigt. Am dritten Probetag lag außerdem der Sauerstoffgehalt sowie die -sättigung des Massener Baches in einem deutlich geringeren Bereich als an den anderen beiden Probetagen mit einem Rückgang von 20 % Sauerstoffsättigung im Vergleich zu davor.
Elektrische Leitfähigkeit
Die elektrische Leitfähigkeit beschreibt die im Wasser gelösten Kat- und Anionen. Damit kann das Gewässer auf verschiedene Punkte kontrolliert werden, wie beispielsweise die Gewässerbeschaffenheit oder die Wasserqualität und der Einfluss von Abwässern. Sie ist wichtig für die Existenz von Organismen in Fließgewässern (Umweltbundesamt 2003: 43f.).
Tabelle 4: Elektrische Leitfähigkeit an den Probetagen

Die Körne weist insgesamt eine vergleichsweise hohe elektrische Leitfähigkeit auf (vgl. Tabelle 4). Am ersten und dritten Probetag lag die elektrische Leitfähigkeit zwischen 516 und 697 mS/m. Am zweiten Probetag waren diese Werte jedoch sehr stark erhöht und befanden sich im Verlauf der Körne bei 828 bis 1167 mS/m. An allen drei Probetagen lagen die Werte jedoch laut den Ausführungen des Umweltbundesamtes in einem Bereich, der Einschränkungen oder auch das Absterben der Organismen fördert (Umweltbundesamt 2003: 44).
pH-Wert
Der pH-Wert ist ein Maßstab für den Säuregrad bzw. die Basizität des Gewässers. Dies wird wiederum unter anderem von den gelösten Stoffen im Wasser beeinflusst. Fällt der pH-Wert unter 5 oder steigt über 9, ist die Existenz von Organismen im Wasser stark gefährdet (Umweltbundesamt 2003: 41f.).
Tabelle 5: pH-Werte an den Probetagen

Am Körnebach waren keine besonderen Auffälligkeiten am pH-Wert ersichtlich (vgl. Tabelle 5). Am ersten und zweiten Probetag ist tendenziell erneut ein Anstieg des Wertes in Fließrichtung des Gewässers zu erkennen, der jedoch eher schwach ist. Grundsätzlich befindet sich die Körne mit einem pH-Wert von etwa 7-8 im eher neutralen und für die Organismen ungefährlichen Bereich.
Die Körne – Klimadaten

In Abbildung 1 ist der Niederschlag in mm sowie die minimale und maximale Temperatur in °C der Station Waltrop-Abdinghof für den Zeitraum Mai bis Juni 2024 zu sehen. Die Station liegt ungefähr 18 km von dem Körnebach entfernt.
Im beschriebenen Zeitraum schwankt die Minimaltemperatur insgesamt von 5,4 °C bis 17,5 °C und die Maximaltemperatur von 14,3 °C bis 30,5 °C. Die Niederschläge lagen in einem Bereich zwischen 0 mm und 25,5 mm. In der Abbildung sind die drei Probetage hervorgehoben, um auf die Bedingungen bei der Probenahme eingehen zu können.
So ist deutlich zu sehen, dass das Niederschlagsmaximum der Abbildung am Vortag zu der ersten Probenentnahme am 21.05. bei 25,5 mm lag und am Probetag selbst kein Niederschlag von der Station gemessen wurde. Es war also ein vergleichsweise starkes Regenereignis am Vortag. Die Temperaturen lagen am ersten Probetag zwischen 11,5 und 19,1 °C.
In den Tagen vor und auch am zweiten Probetag selbst war zunächst wenig bis schließlich zwei Tage davor und einschließlich des 02.06. kein Niederschlag festzustellen. Dies kann die elektrische Leitfähigkeit und die etwas niedrigeren Temperaturen erklären (vgl. Tabellen 1 und 4 des Abschnittes “Die Körne – Die Wasserparameter an den Probetagen”). Die Temperaturen am zweiten Probetag betragen 12,4 bis 16 °C.
Der dritte Probetag wurde ähnlich wie der Erste durch ein bzw. zwei vergleichsweise starke Regenereignisse mit Niederschlägen von einmal 12,6 mm am 18.06. sowie 17,9 mm am 21.06. beeinflusst. Am Probetag selbst, dem 23.06., wurde wieder kein Niederschlag gemessen. Die Temperaturen waren jedoch etwas höher als am ersten Tag und betragen 10,8 bis 24,5 °C, was sich damit begründen lässt, dass die Temperaturen von Mai bis Juni allgemein angestiegen sind und zwischen dem ersten und dem dritten Probetag ein Zeitraum von einem Monat liegt.
Quellen
Umweltbundesamt (Hrg.) (2003): Leitbildorientierte physikalisch-chemische Gewässerbewertung. Referenzbedingungen und Qualitätsziele. Berlin.
Wetter.com GmbH (Hrg.) (2024): Wetterrückblick der Region Waltrop. https://www.wetter.com/wetter_aktuell/rueckblick/deutschland/waltrop/DE0011163.html?sid=H443&timeframe=1y [12.07.2024].